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Geschichte
Die Siegel
gehören neben den Wappenbüchern zu den erstrangigen Dokumenten der wissenschaftlichen Heraldik. Aus der Bibliographie ist als Beispiel für Deutschland das Werk von Erich Kittel (Siegel, Braunschweig 1970) zu nennen, für Frankreich etwa Manuel de sigillographie francaise von Roman (Paris 1921); Italien wird mit den Arbeiten von G.C. Bascapé vertreten.
Wappenrolle
Wappenrolle
Die alten Wappenbücher
Die farbigen Handschriften des Mittelalters sind als wesentliche Quelle der heraldischen Forschung zu betrachten. Allerdings ist die genaue Datierung - im Gegenteil zu den Siegeln - manchmal sehr schwierig. Es gibt gemalte und beschreibende Wappenbücher, manche beinhalten beides (Zeichnung und Beschreibung): Allgemeine Wappenbücher - werden nach Ständen Könige, Herzöge usw. geordnet Gelegenheitswappenbücher - erhalten die Wappen der Teilnehmer, z. B. an einer Belagerung oder einem Turnier Landschaftliche Wappenbücher - betreffen nur ein Land, eine Provinz oder ein Gebiet Körperschaftswappenbücher - enthalten Wappen der Mitglieder eines Ordens oder einer Bruderschaft Wappenbilderlexika - sind nach Heroldsbildern und Figuren geordnet
Als Beispiel für die amtlichen Wappensammlungen der Herolde können wir das Wappenbuch des Herold "Gelre" nennen, zu den privaten Sammlungen können wir neben der Wappenrolle von Zürich auch die von Konrad Grünenberg zählen.
Trotz der Veröffentlichung der Kataloge von Wappenbüchern (Deutschland, Frankreich, England) wurde die vollständige Auffindung der handschriftlichen Wappenbücher in den Beständen der Archive und der Bibliotheken noch nicht vollzogen.
Für den deutschsprachigen Raum ist das - bereits gedruckte - Werk des Johann Siebmacher von Bedeutung. Der Nürnberger Graveur gibt sein Wappenbuch 1596 heraus. Bereits 1605 erscheint die Wiederauflage als New Wappenbuch mit etwa 3 300 Wappen der Städte und der Adelsfamilien. Es folgen weitere Auflagen und Zusätze, bis die beste von 1701-1705 in München - mit weiteren Ergänzungen bis 1772 - gedruckt wurde. Der "Neue Siebmacher" - seit 1854 - ist ein heraldisches Sammelwerk, das ständig ergänzt wurde. Eine Orientierung bietet hierzu der Generalindex, zusammengestellt von prof. Hanns Jäger-Sunstenau, Wien.
Manuskripte und Chroniken
In einer Sammlung von Minneliedern - Chansonnier du Roi (1270) befinden sich 15 Wappen der Troubadoure, der weit bekannte Codex Manesse (der Grosse Heidelberger Liederhandschrift) beinhaltet 138 mit Wappen ausgeschmückte ganzseitliche Illustrationen.
Die Chronik des Konzil von Konstanz (1414-1418) des Ulrich von Richental bietet ca 700 Wappen der Konzilteilnehmer. Leider hat Richental seine Zeichnungen und Notizen durcheinander gebracht und den Teilnehmern manchmal falsche, manchmal Phantasiewappen zugeordnet.