Einführung
Heraldik
Europa
Wappentraditionen in Europa
England
Der starke französische Einfluss an die Entstehung der englischen Heraldik ist an das Jahr 1066 zurückzuführen. Nach des Schlacht bei Hastings wurde England von den Normanen beherrscht und die französische Sprache wurde als Amtssprache am englischen Hof bis zur Herrschaft des Richard II. (1377-1399). Alle Versuche, die altfranzösische heraldische Terminologie durch englische zu ersetzen, schlugen fehl. In der englischen Heraldik gilt, dass zwei verschiedene Personen nicht das selbe Wappen führen dürfen. So werden seit dem17. Jahrhundert sog. "cadency marks" eingeführt, Unterscheidungszeichen, die die Stellung jedes Familienmitglied innerhalb der Familie genau markieren. Schild - ist meistens 3geteilt, (2,1) Helm - sollte immer gezeichnet werde, obwohl mache englische Publikationen eine "heraldische Abkürzung" ohne Helm nutzen. Kleinod - in der Blütezeit des Englischen Imperium wurde das Kleinod oft überschätzt und mit eigentlichen Wappen verwechselt. Motto - ist das Eigentum jeder Person, kann sich im laufe des Lebens ändern. Nu r beim Hochadel ist es nicht üblich. Schildhalter - sind der königlichen Familie, den Peers den Ritterorden, manchen Korporationen, selten auch dem niederen Adel vorbehalten. Sie stehen immer am Boden. Am meisten unterscheidet sich die englische Heraldik von der kontinentalen, indem sie keine Mäntel oder Zelte kennt. Sehr beliebt dagegen ist sog. badge (Abzeichen) Die Städte-Heraldik bedient sich überwiegend Figuren - englische Löwen, französische Lilien, königliche Rosen usw. Motto ist im Gegensatz zum Kleinod und Schildhaltern sehr verbreitet.

Wales

Gehört heraldisch zu England, wird als Fürstentum verstanden und hat deshalb keine Vertretung im Wappen des Vereinigten Königreiches

Australien

Ende des 19.Jahhundert wurde versucht, die Traditionsformen der britischen Kolonialheraldik mit der charakteristischen Symbolik der Kolonien zu vereinigen. So entstanden - auch unter dem Einfluss der Natur und der nichtbritischen Einwanderer - neue Figuren die in der europäischen Heraldik keine Parallele finden.

Balkan

Die Heraldik der Länder der ehemaligen Jugoslawien, Albanien, Griechenlands, Bulgarien und Rumänien ist dank der hundertjährigen türkischen Vorherrschaft nur wenig entwickelt. Neben den Staatswappen und den Wappen der Hauptstädte finden wir nur selten Städte- oder Adelswappen. Das Mittelalter wurde durch die Einflüsse der westlichen Heraldik geprägt.

Kroatien

Die Wappen der kroatischen Städte werden von den der deutschen, italienischen und ungarischen beeinflusst.

Dalmatien

dalmatische Städte bevorzugen eindeutig die Heiligen

Slowenien

Die westliche Orientierung ist bei den slowenischen Städtewappen leicht erkennbar.

Albanien

Nur das Staatwappen ist bekannt.

Griechenland

Die Wappen der ehemaligen Monarchie und der jetzigen Republik repräsentieren die griechische Heraldik

Bulgarien

Die Entstehung der Heraldik können wir bis in die Zeit des II. bulgarischen Staates (1187-1396) verfolgen. Der Löwe wurde zum Herrscher- und Staatssymbol. Zar Ivan Šišman (1371-1395) ließ das Wappentier auf die Münzen prägen, der Löwe schmückt die Schilder genauso wie viele Kirchen. Auch die bulgarische Währung wurde nach dem Löwen benannt (lev, leva). Die türkische Vorherrschaft (1396-1878) hat der bulgarischen Heraldik das Ende bereitet. Nach der Erneuerung des Zarenreiches wurde der Löwe als Staatsymbol weiter verwendet und auch von der Republik übernommen.

Rumänien

Insbesonders in Siebenbürgen hat sich die Städteheraldik dank den deutschen Kolonisten gut entwickeln können. Auch die ungarischen Spuren sind zu finden, da Siebenbürgen über Jahrhunderte hinweg zu Königreich Ungarn gehörte.

Belgien

Die komplizierte Geschichte des Landes wird in der Anwesenheit viele Adeligen wieder spiegelt (1 Adeliger auf 1000 Einwohnen). Der alte Adel der ehemaligen niederländischen Provinzen Brabant, Flander, Hainault, Limburg wird von dem Adel des Heiligen Römischen Reiches der Deutschen Nation, dem französischen, spanischen, niederländischen und nicht zuletzt belgischen Adel ergänzt. Seit der Unabhängigkeit 1831 kann man Bemühungen um ein belgisches Stil beobachte. Die Wappen sing gesetzlich geschützt und werden seit 1844 durch Conseil Héraldique registriert. Die Städtewappen nutzen oft die heraldischen Figuren sowie den flämischen Löwen oder die französische Lilie.

Dänemark

Die Entstehung der Heraldik kann man in die Zeit des Königs Waldemar der Große datieren (1157-1182). Die Adelswappen findet man erst in der 2. Hälfte des 13. Jahrhundert. Nach 1523 verliert das Heroldsamt seine Bedeutung. Erst 1938 entsteht das Amt des Statens Heraldiske Konsulent , der sich überwiegend mit der Städteheraldik beschäftigt. Obwohl man in Dänemark um die 2000 Adelswappen und fast 10 000 bürgerlichen Wappen verzeichnen kann, besteht im land nur wenig Interesse für die heraldische Kunst. Eine einmalige Wappensammlung ist im Schloss Frederiksborg untergebracht.

Frankreich

Die Wiege der europäischen Heraldik, in der Gegenwart jedoch für die Mehrheit der Bevölkerung ein unbekanntes Terrain. Bis in 16. Jahrhundert konnte auch ein Nichtadeliger Wappen führen - das älteste Bauernwappen wir 1369 urkundlich belegt und gehört dem Bauer Jacquier le Brebiet (brebis = Schaf). Das 16. Jahrhundert bedeutet der Niedergang der Heraldik in Europa - auch in Frankreich. Um neue Finanzmittel zu erlangen, führt der König Ludwig der XIV im Jahre 1696 die Wappenregistrierung. So entstand ein Wappenverzeichnis mit mehr als 110 000 Wappen - Armorial Général. Wegen hohe Gebühren wurde diese Praxis von dem Adel missbilligt. Zu der Reform der Heraldik durch ein königliches Edikt vom 1760 sollte allen Nichtadeligen die Führung eines Wappen verbieten werden. Das "ancient regime" verbietet 1790 die Führung aller alten Symbole - auch Wappen. Darüber hinaus wurde der Erbadel abgeschafft. In Frankreich sind Wappen zwar gesetzlich geschützt und es ist jedem Bürger freigestellt ein Wappen zu führen; eine Registrierungsinstitution gibt es aber nicht. Der "Association de la Noblesse Francaise" (seit 1932) kann nur ein Adeliger beitreten. Die Städteheraldik reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück Die goldenen Lilien sind typisch für einige französische Städte. Eine Besonderheit lässt sich verzeichnen: die Städte, die sich im Kampf gegen den Feind verdient gemacht haben, durften unter den Schild Orden uns Auszeichnungen anhängen.